Neues Jahr, neuer Lieferant: Atlas Antibodies

Neues Jahr! Neuer Lieferant! Viele neue Produkte für Ihre Forschung!

Zu Beginn dieses Jahres möchten wir einen neuen Lieferanten in der Biomol-Familie Willkommen heißen und hier in unserem Blog vorstellen: Atlas Antibodies.

Diese Firma hat eine sehr besondere Geschichte, aber dazu gleich mehr.

Zunächst wird es erstmal ungewohnt persönlich. Als ich die Unternehmensgeschichte von Atlas Antibodies kennenlernte, musste ich an meine Zeit als Wissenschaftlerin im Labor zurückdenken. Ich bin von Haus aus Biochemikerin und habe eine ganze Weile Forschung an Lymphknoten betrieben. Dieses Gewebe wird in der allgemeinen Forschungs-Community recht stiefmütterlich behandelt und ich musste oft auf Informationen zurückgreifen, die knapp 100 Jahre alt sind. Um Versuche zu planen, brauchen Wissenschaftler*innen aber nun mal ein paar Daten als Grundlage und so kam ich auf eine Homepage mit dem Namen „Human Protein Atlas“. Hier fand ich eine große Menge an Daten über das Vorkommen von Proteinen im Lymphknotengewebe, an denen ich mich orientieren konnte. Was für eine große Hilfe!

Wer steckte dahinter? Und was hat diese Anekdote mit unserem neuen Lieferanten Atlas Antibodies zu tun?

Die Auflösung gibt es in dem folgenden Interview mit Dr. Caroline Kampf (Foto), einer Mitbegründerin des Human Protein Atlas und Chief Scientific Officer bei Atlas Antibodies.

 

Hallo Dr. Caroline Kampf. Ein frohes neues Jahr! Atlas Antibodies hat seinen Sitz in Stockholm in Schweden. Gibt es in Schweden besondere Traditionen zum Jahreswechsel?

Oh, das ist eine gute Frage! Wenn ich an Silvester denke, denke ich an Feuerwerk, Hummer und Champagner. Das ist vielleicht nichts Spezielles für Schweden, aber bei uns ist es so. Aber ich frage mich, ob das Feuerwerk heutzutage noch in Ordnung ist, wegen der Umwelt. Aber das ist es, was wir in Schweden normalerweise tun, und natürlich trifft man sich mit seinen allerbesten und engsten Freunden. Es ist also alles sehr ähnlich wie in Deutschland, denke ich.

Vielen Dank für die Gelegenheit, Ihnen ein paar Fragen stellen zu dürfen! Können Sie uns zunächst etwas über sich und Ihre Position bei Atlas Antibodies erzählen?

Ich habe 2016 bei Atlas Antibodies angefangen, es sind also jetzt mehr als fünf Jahre. Aber ich habe schon vorher sehr eng mit Atlas Antibodies zusammengearbeitet, da ich den Human Protein Atlas mitgegründet habe, welcher der Ursprung von Atlas Antibodies ist.  Meine Position ist die des wissenschaftlichen Leiters, und es macht mir Spaß, mit unseren fantastischen Produkten und in einem fantastischen Team zu arbeiten. So viel zu meiner Position. Und über mich selbst: Ich treibe viel Sport und verbringe viel Zeit im Freien. Das ist sehr wichtig, vor allem, weil wir in Meetings und so weiter so viel Zeit am Schreibtisch vor dem Computer verbringen. Deshalb jogge ich gerne oder gehe einfach spazieren, um nachzudenken.

Können Sie uns ein wenig über die Geschichte des Unternehmens erzählen? Ihre Geschichte ist etwas ganz Besonderes.

Ja, wie ich schon sagte, ist es eine erstaunliche Geschichte von Atlas Antibodies, seit wir 2003 den Human Protein Atlas gegründet haben. In einem akademischen Projekt beschlossen wir, Antikörper gegen alle Proteine des menschlichen Körpers herzustellen! Ich denke, das war ein sehr cooles und mutiges Projekt, auf das ich sehr stolz bin. Dann begannen wir mit dem Humanen Proteinatlas und kartierten jedes Protein im Körper durch die Herstellung von Antikörpern auf eine sehr standardisierte Weise. Wir validieren die Antikörper auch im Hinblick darauf, in welchen Geweben und in welchen Zellen sie ihre Zielproteine lokalisieren. Der nächste Schritt ist der Nachweis, dass die Antikörper wirklich funktionieren. Wir validieren sie an bis zu 44 verschiedenen normalen Geweben und gängigen Krebsarten. Wir haben also eine Proteinfabrik von A bis Z aufgebaut! Und wir sind der Originalhersteller, was sehr wichtig ist, wenn Sie mich fragen. Nach ein paar Jahren hatten wir eine Menge Antikörper in diesem akademischen Projekt. Dann kamen Leute auf uns zu und fragten, ob sie Antikörper bekommen könnten, weil sie sich für ein bestimmtes Protein interessierten und niemand sonst Antikörper für dieses Protein hatte. Das war vor 20 Jahren! Wir beschlossen dann 2006 Atlas Antibodies zu gründen. Jedes Jahr kartieren wir 1000 Proteine und stellen die Antikörper bei Atlas Antibodies zur Verfügung. Bis jetzt haben wir mit dem Human Protein Atlas fast das gesamte menschliche Proteom kartiert. Ich denke, das ist eine wirklich coole Geschichte.

Das ist wirklich eine erstaunliche Geschichte! Als ich noch als Wissenschaftlerin im Labor arbeitete, war ich sehr dankbar, Zugang zu dieser großen Datenmenge zu haben. Also, vielen Dank dafür!

(lacht) Gern geschehen, das freut mich sehr zu hören! Das Ziel des akademischen Projekts war es, Daten zu sammeln und zu kartieren, die für die Forschungsgemeinschaft öffentlich zugänglich sind. Aber das ist auch gut für Atlas Antibodies als Unternehmen, denn es ist eine sehr transparente Arbeit, weil die Daten öffentlich sind. Die Kunden können die Negativ- und Positivkontrollen selbst auswählen und ihre Analysen planen.

Ein großes Problem bei Untersuchungen, die auf der Verwendung von Antikörpern basieren, ist die mangelnde Spezifität. Dies führt zu vielen falsch-positiven Ergebnissen, insbesondere bei polyklonalen Antikörpern. Wie stellen Sie die hohe Spezifität Ihrer polyklonalen Antikörper sicher? 

Die Antikörper werden gegen rekombinante menschliche „Protein Epitope Signature Tags“ entwickelt. Wir nennen sie PrESTs. Die PrEST-Sequenzen sind so konzipiert, dass sie die geringstmögliche Ähnlichkeit mit anderen menschlichen Proteinen aufweisen. In unserem Standardverfahren sind sie 50 bis 150 Aminosäuren lang, je nachdem, wie groß das Protein ist. Anschließend reinigen wir den Antikörper in einem dreistufigen Verfahren auf. Wir führen eine Affinitätsreinigung des Serums mit dem Antigen des Antikörpers durch, so dass wir sehr sicher sein können, einen spezifischen Antikörper zu verkaufen. Sie wissen, dass polyklonale Antikörper von Charge zu Charge unterschiedlich sind, daher ist es für uns sehr wichtig, jede einzelne Charge für die von uns empfohlenen Anwendungen zu validieren. Wir wollen ganz sicher sein, dass es keine Abweichungen von Charge zu Charge gibt. Deshalb verwenden wir viel Zeit auf diesen Prozess. 

Welches sind die möglichen Anwendungsbereiche für den Kunden?

Die Basis ist die Immunhistochemie. Der Antikörper muss mit IHC validiert werden, damit er im Human Protein Atlas veröffentlicht werden kann. Wir führen auch Western Blot und IHC-IF durch. Im Laufe der Jahre haben wir gesehen, dass Wissenschaftler*innen unsere Produkte auch für ELISA oder sogar Durchflusszytometrie verwenden. Aber wir geben unsere Antikörper nicht für alle diese verschiedenen Anwendungen frei. Wir konzentrieren uns auf die drei genannten. Was auch sehr wichtig ist, ist die Tatsache, dass unsere Antikörper nicht nur beim Menschen funktionieren, sondern auch bei anderen Spezies wie Nagetieren. Und das ist wirklich wichtig für die Forschung.

Gibt es Forschungsbereiche, die für Atlas Antibodies eine besondere Rolle spielen?

Unser Ziel ist es, Antikörper für jedes Protein im menschlichen Körper zu haben! Wir konzentrieren uns also nicht auf beispielsweise den Stoffwechsel oder die Erforschung freier Radikale. Wir haben mehr oder weniger alles. Aber wir kartieren unsere Produkte auf normalem und auf Krebsgewebe. Im Grunde kann alles mit Krebs in Verbindung gebracht werden. Wir sind auch sehr stark in der Neurologie, da viele meiner leitenden Wissenschaftler*innen in diesem Bereich ausgebildet sind. Wir beginnen immer mit grundlegenden zellulären Prozessen und konzentrieren uns dann auf komplexe Krankheiten, wie Parkinson oder Alzheimer. Aber wir haben auch Kunden, die sich mit seltenen Krankheiten beschäftigen, denn Atlas Antibodies hat eine Nische für eher unbekannte Proteine. Das ist sehr nützlich für Leute, die sich mit seltenen Krankheiten beschäftigen.   

Ihre Antikörper werden weltweit in der Forschung eingesetzt. Gibt es derzeit spannende Studien, bei denen Ihre Produkte eingesetzt werden?

Ja, es gibt einige interessante Anwendungsmöglichkeiten, von denen wir wissen. Ein Pharmaunternehmen setzt unsere Produkte zum Beispiel zur Auswahl von Patienten für klinische Studien ein. Sie setzen unsere Antikörper in diagnostischen Tests ein, um verschiedene Patientengruppen zu kategorisieren. Und natürlich gibt es eine Vielzahl von Veröffentlichungen mit unseren Produkten. Antikörper sind ein sehr grundlegendes Produkt. Antikörper und Proteine haben eine große Zukunft vor sich.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Welche Ziele wollen Sie mit Atlas Antibodies erreichen?

(lacht) Man soll ja nach den Sternen greifen! Es gibt so viel Potenzial in diesem Unternehmen. Wir sind eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen im Bereich der Biowissenschaften und verzeichnen jedes Jahr ein deutliches Wachstum. Außerdem haben wir zwei andere Unternehmen übernommen: HistoCyte Laboratories und Evitria in der Schweiz. Wir lassen also unser Unternehmen wachsen, indem wir neue Strukturen aufbauen, und das wird eine spannende Reise! Wir wollen das Team vergrößern und Forscher weltweit mit hochwertigen Produkten versorgen. Und natürlich wollen wir sie in die Lage versetzen, diese Produkte in allen Technologien, die es gibt, einzusetzen und spannende Forschung zu betreiben. Letztendlich sind wir alle Patienten, die eine hochwertige Diagnostik oder Behandlung benötigen. Und das war ein der ursprünglichen Intentionen des Human Protein Atlas! Wenn wir nur einen einzigen Patienten retten konnten, haben wir es geschafft. Der Antrieb und die Motivation sind in diesem Bereich und in diesem Unternehmen also sehr hoch.

Vielen herzlichen Dank Dr. Kampf für das spannende Interview!

 

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